Das persönliche Gürtelrose-Risiko kennen

Ärztin spricht beruhigend mit älterer Patientin
Ein höheres Alter, Vorerkrankungen und COVID-19 erhöhen das Gürtelrose-Risiko. Betroffene sollten sich ärztlich beraten lassen.

(djd) In der kalten Jahreszeit hat COVID-19 wieder Hochsaison. Doch nicht nur die Atemwegserkrankung selbst gefährdet die Gesundheit, sie kann auch weitere Erkrankungen nach sich ziehen. So hat eine aktuelle Auswertung US-amerikanischer Krankenkassendaten gezeigt, dass COVID-19 auch die Gefahr für eine Gürtelrose erhöht. 

Verglichen wurden SARS-CoV-2-Infizierte über 50 Jahren mit über 50-Jährigen ohne diese Infektion. COVID-19-Erkrankte hatten demnach ein um 15 Prozent höheres Risiko, eine Gürtelrose zu entwickeln - Fachleuten zufolge vermutlich deshalb, weil es bei ihnen zu einer vorübergehenden Schädigung der Immunzellen kommt. Das Risiko für Frauen ist dabei höher. Ein schwerer Krankheitsverlauf bei COVID-19 mit stationärem Aufenthalt erhöht das Gürtelrose-Risiko sogar um 21 Prozent.

Monatelange Schmerzen sind möglich

Bei Gürtelrose handelt es sich um eine häufig unterschätzte Erkrankung, die vom gleichen Virus verursacht wird, das auch Windpocken auslöst. Mehr als 95 Prozent der über 60-Jährigen tragen das sogenannte Varizella-Zoster-Virus nach einer überstandenen Windpockenerkrankung im Körper. Wenn das Immunsystem stress-, alters- oder eben krankheitsbedingt geschwächt ist, kann es als Gürtelrose reaktiviert werden. Einer von drei Menschen erkrankt im Laufe seines Lebens daran.

Erste Anzeichen einer Gürtelrose sind Abgeschlagenheit, leichtes Fieber und brennende, stechende Schmerzen in einem begrenzten Hautgebiet, oft einseitig am Rumpf, aber auch an anderen Körperstellen. Dort treten später Rötungen und der typische Bläschenausschlag auf. Neben diesen charakteristischen Symptomen haben Betroffene oft mit unangenehmen Folgeerscheinungen zu kämpfen. Bis zu 30 Prozent erleiden Komplikationen wie langanhaltende, teils starke Nervenschmerzen, die oft als unerträglich beschrieben werden. Diese Schmerzen haben viele Gesichter und können den Alltag monatelang stark beeinträchtigen.

Bei erhöhtem Risiko zur Impfberatung

Mit einer Schutzimpfung lässt sich der Gürtelrose vorbeugen. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung gegen Gürtelrose allen Personen über 60 Jahren und allen über 50 Jahren mit Grunderkrankungen. Am besten besteht die Schutzwirkung schon vor einer Corona-Erkrankung – doch eine Impfung gegen Gürtelrose ist auch danach möglich, sofern keine akute Erkrankung mit Fieber über 38,5 Grad Celsius vorliegt. Wer zum Personenkreis mit erhöhtem Risiko gehört, sollte am besten zeitig einen Vorsorgetermin in der hausärztlichen Praxis vereinbaren und sich beraten lassen. Weitere Informationen gibt es unter www.impfen.de/guertelrose.

Quelle: djd deutsche journalisten dienste
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